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Grundlagen der Kriminalistik

Kern der Kriminalistik ist die Wahrheitsforschung. Krimialisten sind Wahrheitsforscher. Sie versuchen eine der Realität möglichst entsprechende "Aktenwahrheit" zu schaffen, die es möglich macht, einem Gericht gegenüber bestimmte Behauptungen beweisen zu können. Hierzu bedienen sie sich des Sach- und des Personalbeweises (mehr dazu unter Beweislehre).

Grundlage hierfür bildet die Annahme, dass sich das in der Vergangenheit liegende, kriminalistisch relevante, aufzudeckende und zu untersuchende Ereignis als Ganzes in dem Milieu, in dem es sich ereignet, widerspiegelt. Anders ausgedrückt, die Wirkungen, die das zugrunde liegende Ereignis erzeugt, ergeben in ihrer Gesamtheit ein Bild des Ereignisses.

Bezüglich der materiellen Veränderungen bewirkt der Widerspiegelungsprozess, dass bestimmten Objekten eine Struktur aufgeprägt wird, die der Struktur des verursachenden materiellen Objekts mehr oder weniger genau entspricht. Hierfür wird auch der Begriff "Spur" verwendet. Hierunter verstehen wir im kriminalistischen Sinne materielle Widerspiegelungen als Folge von Straftaten bzw. kriminalistisch relevanten Eriegnissen, mit anderern Worten, kriminalistisch relevante materielle Widerspiegelungen. So kann man auch die Spur als materiellen Träger von Informationen auffassen, als Speicherzustand von Informationen.

Zur Aufgabe des Kriminalisten gehört folglich die Planung und Durchführung der Suche, Sicherung und Dokumentation von Spuren und Beweisgegenständen sowie den Aussagen von Personen. Selbstverständlich findet diese Tätigkeit im Rahmen der vom Gesetzgeber festgelegten Bedingungen statt. Ein Überschreiten dieser Grenzen - aus welcher Motivationauch immer - für nicht zuletzt zu sogenannten Beweisverboten.

Die Kriminalistik befasst sich als Wissenschaft mit den strategischen, taktischen und technischen Mitteln und Methoden zur Aufdeckung, Untersuchung (Aufklärung) und Verhütung von Straftaten und kriminalistisch-relevanten Sachverhalten.
Sie befasst sich mit den Gesetzmäßigkeiten und Erscheinungen des Entstehens von Informationen bei der Begehung von Straftaten sowie die Methoden ihres Auffindens, Sicherns und Bewertens für Ermittlungs- und Beweiszwecke.
Ihre Aufgabe ist die Untersuchung von Straftaten und kriminalistisch relevanten Sachverhalten, mit dem Ziel, die Wahrheitsfindung zu unterstützen und dazu die entsprechenden Beweise zu suchen, zu sichern und auszuwerten.
Dazu entwickelt sie die für die Aufgabenlösung erforderlichen wissenschaftlich fundierten und praktisch
orientierten  Mittel, Methoden und Verfahren.

Die Kriminalistik gliedert sich in verschiedene Teilbereich, die Allgemeine Theorie und Methodologie, die Kriminaltaktik, die Kriminaltechnik und die spezielle Kriminalistik. Aber auch andere Natur- und Gesellschaftswissenschaften unterstützen die Kriminalistik bei der Umsetzung ihres Auftrages. Beispielhaft seien nur die Rechtsmedizin, die forenische Psychiatrie und Psychologie, die forensische Biologie, Physik, Chemie etc. genannt.

Erkenntnisse aus diesen Wissenschaften werden übernommen und zweckmäßig eingesetzt.

Informationen zur Geschichte der Kriminalistik finden Sie hier.

weiterführende Literatur:

Anlage und Umwelt aus der Sicht der Kriminologie – Theoretische, empirische und kriminalpolitische Aspekte –

"Die Bedeutung von Anlage und Umwelt für kriminelles Verhalten ist in der Geschichte der Kriminologie unterschiedlich beurteilt worden. Während die sog. klassische Schule die kriminelle Handlung als eine nach rationaler Abwägung erfolgende freie Tat verstand, betrachtete die „positivistische Schule“ deliktisches Verhalten als Anwendungsfall erfahrungswissenschaftlich feststellbarer biologischer und/oder soziologischer Gesetzmäßigkeiten. Als kriminalpolitische Konsequenzen wurden von den positivistischen Kriminologen je nach theoretischem Ausgangspunkt das Vorgehen gegen „anlagemäßig belastete“ Personen oder Sozialisationshilfen sowie wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen zur Eindämmung von Kriminalitätsursachen vorgeschlagen. Die deutsche Kriminologie war zunächst eher „anlageorientiert“, rezipierte jedoch seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in großem Umfang die amerikanische Kriminalsoziologie."

 

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