Home  Druckversion  Sitemap 
 

 

Materialspuren (auch Substanzspuren)

Material- bzw. Substanzspuren entstehende im Zusammenhang mit einem kriminalistisch relevanten Ereignis als Stoffübertragung. Sie können im festen, flüssigen und gasförmigen Zustand vorlegn.

Zwei Aspekte können hier im Blickwinkel der Betrachtung stehen. Zum einen kann die stoffliche Zusammensetzung der Spur und zum anderen ihre morphologische Struktur von Interesse sein (Gruppen- und Individualidentifizierung). So geht es zum einen um die Zuordnung der Substanz zu einer bestimmten Stoffklasse bzw. zu einem definierten Gemisch oder Gemenge. Beispielhaft seien hier Betäubungsmittel, Sprengstoffe oder Brandbeschleuniger erwähnt. Aber auch Aufbau, Schichtdicke und Zusammensetzung von Lacksplittern könnten von kriminalistischem Interesse sein.

Faser_Bild.PNG

Interessiert bei diesen Spuren ihre morphologische Struktur (Gestalt) so kann von ihrer stofflichen Zusammensetzung abstrahiert werden. Diese hat allerdings Einfluss auf das Zustandekommen der Gestalt. So hat bsw. die Viskosität einer Flüssigkeit Einfluss auf vorgefundene Fließbilder.

Die Gestalt, in der eine Substanzspur vorliegt gibt Hinweise zum Prozess ihrer Entstehung.

Derartige Fragen sind u.a. bei Tötungsverbrechen von Bedeutung. Hier gibt die Form von Blutspuren (Spritzer) Auskunft über Raumverhältnisse, Tatabläufe, Wucht und Richtung der geführten Schläge oder Stiche, Bewegungsabläufe u.s.w.

Blood spatter from nitcop

Ferner kann die Gestalt von Substanzspuren wertvolle Hinweise zu Ursachen und zeitlichen Abläufen bei größeren Schadensereignisse und Havarien geben. So können verspritzte und umhergeschleuderte Substanzen Aufschluss über die Phasen des Geschehens vermitteln.

Zur Bestimmung der Fahrtrichtung und Geschwindigkeit von Fahrzeugen kann die Form von Tropf- bzw. Spritzspuren herangezogen werden.

 

Skript.jpg Presentation.png