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Todesermittlungen

"Ein menschlicher Körper beginnt fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen. Der Körper, einst die Hülle des Lebens, macht nun die letzte Metamorphose durch. Er beginnt sich selbst zu verdauen. Die Zellen lösen sich von innen nach außen auf. Das Gewebe wird erst flüssig, dann gasförmig. 

Kaum ist das Leben aus dem Körper gewichen, wird er zu einem gigantischen Festschmaus für andere Organismen. Zuerst für Bakterien, dann für Insekten. Fliegen. Aus den gelegten Eiern schlüpfen Larven, die sich an der nahrreichen Substanz laben und dann abwandern. Sie verlassen die Leiche in Reih und Glied und folgen einander in einer ordentlichen Linie, die sich immer nach Süden bewegt. Manchmal nach Südosten oder Südwesten, aber niemals nach Norden. Niemand weiß, warum. 

Mittlerweile sind die Proteine der Muskeln zerfallen und haben einen für die Vegetation tödlichen Chemiecocktail produziert. Durch die Larven, die über das Gras krabbeln, entsteht so eine Nabelschnur des Todes, die sich zu ihrem Ausgangspunkt zurückspannt. Unter den entsprechenden Bedingungen – warm und trocken beispielsweise, ohne Regen – kann sie meterlang werden, eine dicke, braune Schlangenlinie, die vor fetten gelben Larven zu pulsieren scheint. Ein sonderbarer Anblick, der jeden Neugierigen dazu veranlassen würde, dieses Phänomen zurück zu seinem Ursprung zu verfolgen. Und so entdeckten die Yates-Brüder, was von Sally Palmer übrig geblieben war. " 

(Die Chemie des Todes von Simon Beckett)

Terminologie der Rechtsmedizin

Tote lügen nicht - Rechtsmediziner auf Spurensuche (HD-Doku)

 

Wenn das Leben endet, beginnt die Arbeit der Rechtsmediziner. Etwa 900 000 Menschen sterben pro Jahr in Deutschland, fünf Prozent der Verstorbenen werden seziert.

Ist die Todesursache nicht natürlich oder unklar, beginnt die Ermittlungsarbeit der Ärzte. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Obduktion. Die Gründe, eine Leiche zu obduzieren, sind vielfältig: Manchmal wollen Angehörige wissen, woran ihr Verwandter verstarb.

 

Die Leichenschau

Obwohl die Leichenschau von den Bundesländern nicht einheitlich geregelt wird, stimmen alle Gesetze darin überein, dass diese nur von einem approbierten Arzt durchgeführt werden darf. Die Leichenschau sollte möglichst am Auffindungsort stattfinden. Im Vordergrund steht die Überprüfung des Vorhandenseins sicherer Todeszeichen und die Ausstellung des Totenscheins.

Der Totenschein muss die Personalia des Verstorbenen enthalten, den zuletzt behandelnden Arzt, die Person, die den Toten identifiziert hat, Warnhinweise auf evtl. Infektionsgefahren und die Todesart wie natürlich/nicht natürlich.

Ein nicht natürlicher oder ungeklärter Tod muss von ihnen an die Polizei oder Staatsanwaltschaft gemeldet werden. Eine eventuelle rechtsmedizinische Obduktion kann die Staatsanwaltschaft anordnen. Der Totenschein wird im Gesundheitsamt gesammelt und ICD-verschlüsselt für die Todesursachenstatistiken im Statistischen Bundesamt verwendet.

 

Forensische Traumatologie: stumpfe und scharfe Gewalt von Dr. med. Lars Ormandy

Die Folgen insbesondere stumpfer Gewalt können facettenreich sein. Für eine korrekte Rekonstruktion von Verletzungsmechanismen beim Lebenden und Verstorbenen ist ein fundiertes Wissen erforderlich. Auch eine Abgrenzung dieser zu Folgen scharfer und halbscharfer Gewalt hat unter juristischen Aspekten (Tatwerkzeug, Strafmaß) eine besondere Bedeutung.

Der Vortrag „Forensische Traumatologie: stumpfe und scharfe Gewalt “ von Dr. med. Lars Ormandy ist Bestandteil des Kurses „Gerichtsmedizin“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:

  • stumpfe Gewalt
  • Erythem
  • Exkoriation
  • Hämatom
  • Décollement
  • Riss-Quetsch-Wunde
  • Schädelfrakturen
  • Hutkrempen-Linie
  • Puppe-Regel
  • Messerer-Keil
  • Coup/Contre-coup
  • Biss-Verletzung
  • scharfe Gewalt
  • Wundmorphologie
  • Schwalbenschwanz
  • Abwehrverletzungen
  • Selbstschädigung
  • halbscharfe Gewalt

Forensische Traumatologie: stumpfe und scharfe Gewalt von Dr. med. Lars Ormandy

 

 

Unterrichtsbegleitende Materialien

 Der Erste Angrif aus polizeilicher Sicht 
                                           
Der Erste Angriff aus polizeilicher Sicht
     

 

Weiterführende Literatur

 

Skriptum Rechtsmedizin Universität Bern/Unversität Luzern  (13. Auflage 2020)

Muster Todesbescheinigung

Die rechtsmedizinische Leichenöffnung - Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin 

Dem Tod auf der Spur (reportage über das FK1 Braunschweig)

 

Dem Tod auf der Spur

Der Crime-Podcast mit Deutschlands bekanntestem Gerichtsmediziner Prof. Klaus Püschel und Abendblatt-Gerichtsreporterin Bettina Mittelacher. Alle 14 Tage ein neuer Fall.